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Erst sanieren, dann eine erneuerbare Heiztechnik


Im Juni startete Schopfheim die Wärmewende-Kampagne in  Zusammenarbeit mit der Energieagentur Südwest und führte mit „Die Wärmewende & Rolle der Privathaushalte“ am 22.06. die erste Veranstaltung durch. Die zweite der insgesamt vier Veranstaltungen bis Oktober 2023 drehte sich rund um das Thema Sanierungsmaßnahmen von privaten Wohngebäuden. 40 Schopfheimerinnen und Schopfheimer kamen dafür am Mittwoch, dem 12. Juli 2023 in die Stadthalle in Schopfheim.

„Energetisch sanieren lohnt sich nicht“ ist ein klassischer Irrtum, mit dem Jürgen Dilger, Berater für Energieeffizienz und Klimaschutz der Energieagentur Südwest, in seinem Fach-Vortrag gründlich aufräumt. Mit sinnvollen energetischen Sanierungen kann zum einen der Wert der Immobilie geschützt sowie gesteigert, zum anderen ein wertvoller Beitrag zum Klimaschutz geleistet werden.

Dabei gibt es viele Vorteile für den Immobilienbesitzerinnen und -besitzer aktiv zu werden, so Jürgen Dilger: „Autarkie, Energiesicherheit, Werterhalt“ sind die wichtigsten Stichworte. Da die Heizung 70% des Energiebedarfs für den Privathaushalt erzeugt, gilt es diesen Bedarf zu reduzieren, um Kosten zu senken und CO2-Emissionen einzusparen.

Ein umfangreiches Paket mit der Förderung unterschiedlicher Maßnahmen unterstützt die Hauseigentümerinnen und -eigentümer bei deren Vorhaben. Von der Förderung von Einzelmaßnahmen, wie z.B. dem Fensteraustausch oder der Dämmung der Gebäudehülle über die Förderung von Fachplanung und Baubegleitung bis hin zur Sanierung zum Effizienzhaus bieten Förderprogramme den Bauherrinen und -bauherren Unterstützung.
Vom deutschen Wohngebäudebestand sind nur 20% der Einfamilienhäuser in den besten 4 Effizienzklassen eingestuft, die energieeffizient gebaut oder saniert sind. Dagegen sind 80% den schlechteren Effizienzklassen zuzuordnen, bei denen das Potenzial überdurchschnittlich hoch ist durch überholte Bauweise verschwendete Energie einzusparen. „Jeder Euro, der in gut geplante Sanierungsmaßnahmen investiert wird, ist gut investiert“ so Dilger.

In dem Zusammenhang sei vielen Leuten nicht bewusst, dass die CO2-Bepreisung in den nächsten Jahren deutlich steigen und damit das Heizen mit Öl und Gas stark verteuern wird. „Darum ist es so elementar wichtig, durch sinnvolle Sanierungsmaßnahmen zunächst den Energieverbrauch an sich zu reduzieren, um dann anschließend mit einer neuen erneuerbaren Heiztechnik oder einem Anschluss an ein Wärmenetz den niedrigeren Wärmebedarf mit geringeren Heizkosten zu decken. Idealerweise installiert man noch eine PV-Anlage auf dem Dach, um sich auch bei der Stromversorgung unabhängiger von steigenden Energiekosten zu machen“, so Jürgen Dilger.

Bei der Entscheidung, welche Sanierungsmaßnahmen und Heiztechnik für das eigene Gebäude am sinnvollsten ist, unterstützt die Energieagentur Südwest Privatpersonen mit der unabhängigen und
neutralen Energieberatung in Kooperation mit der Energieberatung der Verbraucherzentrale. Dieses Angebot wird durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert, wodurch die Beratung bei den Privatpersonen Zuhause nur 30€ kostet. Die Stadt Schopfheim übernimmt den Eigenanteil von 30€ bei den ersten 40 Beratungen.

Mit einer Zusammenfassung von Jürgen Dilger endet der interessante Vortrag: „Die Klimakrise zwingt uns zum Handeln. Nur gemeinsam können wir den Klimawandel eindämmen und Gebäudesanierung ist ein wichtiger Beitrag für eine lebenswerte und enkeltaugliche Zukunft.“

Unabhängige und neutrale Energieberatung:

Die weiteren Veranstaltungen:

  • Die verschiedenen Heiztechniken
    Dienstag, 26.09.2023, 18:30 Uhr
    Stadthalle Schopfheim, kleiner Saal
  • Realisierung von PV-Anlagen
    Donnerstag, 12.10.2023, 18:30 Uhr
    Stadthalle Schopfheim, kleiner Saal
  • Die Veranstaltungen sind kostenlos und es ist keine Anmeldung erforderlich.