Ortsgeschichte Enkenstein

Rotenburg

Während die Rodung und die Besiedelung des Kleinen Wiesentales von Norden her durch die Herren Waldeck und breisgausche Adelsgeschlechter erfolgte, förderten die Herren von Rotenburg die Besiedelung von Süden her. Die Herren von Rotenberg hatten ihren Sitz auf der Burg Rotenburg bei Wieslet. Im Jahre 1311, lange vor der ersten urkundlichen Erwähnung von Enkenstein, wird die Rotenburg zum letzten Mal erwähnt. Es ist anzunehmen, dass sie dem grossen Erdbeben von Basel im Jahre 1356 zum Opfer gefallen ist. Noch heute sind Umrisse der Burg sichtbar. Die Rotenburg wurde im Jahre 1903 als Hauptemblem in das Ortswappen von Enkenstein aufgenommen.

Erste urkundliche Erwähnung

Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes Enkenstein stammt aus dem Jahre 1392. Darin wird Enkenstein unter den Besitzungen des Klosters St. Blasien aufgeführt. Dieses Datum war auch der Anlass, im Jahre 1992 das 600-jährige Bestehen mit einem Dorffest zu feiern.

Name Enkenstein

Wie der Name Enkenstein abzuleiten ist, geht aus einer Urkunde aus dem Jahr 1400 hervor. Dort wird Enkenstein erstmals als "Am Engen Steyn" aufgeführt.

Pfarrei

Enkenstein gehörte ursprünglich zum Kirchspiel Schopfheim und wurde von der Dreikönigskaplanei in Ebner-Fahrnau betreut, wo auch die Toten ihre letzte Ruhestätte fanden. Noch 1583 war Enkenstein ein Filialort von Schopfheim, wurde jedoch vor dem Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) der Pfarrei Wieslet einverleibt, dessen Kirche schon im Jahre 1137 erwähnt wird. Noch heute gehört Enkenstein der Pfarrei Wieslet an, während die Katholiken von der Kirchengemeinde Hausen im Wiesental betreut werden.

Selbständige Gemeinde

Im Jahre 1830 wurde Enkenstein von der Vogtei Langenau getrennt und zur selbständigen Gemeinde erhoben. Schon vorher aber stand ihm eine weitgehende Selbständigkeit in der Verwaltung zu, und die von Langenau nach Enkenstein zuziehenden Personen hatten sogar ein bestimmtes Einkaufsgeld zu entrichten. Schon bald nach der Erlangung der Selbstständigkeit baute man ein Gemeindehaus mit Bürgergefängnis, Wachstube und Unterstellraum für die Feuerwehrspritze.

Kriegsjahre 1813/1814

Eine schwere Belastung für die Bürger von Enkenstein brachte das Jahr 1813/14, als es darum ging, das Joch Napoleons über Deutschland und Europa zu stopfen. Damals mussten Korn, Mehl, Hafer, Heu, Stroh, Fleisch, Schnaps und Holz abgeliefert, und für die Spitäler in Schopfheim, Lörrach und Beuggen mussten Strohsäcke, Leintücher und Wachholder abgegeben werden. Die Männer mussten zum Schanzen- und Brückenbau nach Hüfingen und Märkt. Andere wurden in die Feldbäckerei oder als Holzmacher aufgeboten.

Rathaus

Im Jahre 1839 und 1840 erfolgte der Neubau des Rathauses mit einer Wachstube, Bürgergefängnis und Unterstellraum für die Feuerwehrspritze. Weiteres können sie in der Rubrik Rathaus nachlesen.

Weltkriege

In den beiden Weltkriegen mussten auch Enkensteiner Bürger ihr Leben lassen. Im 1. Weltkrieg gab es 5 Gefallene, im 2. Weltkrieg 7 Gefallene. Das Kriegerdenkmal auf dem Wiesleter Friedhof erinnert an die Verstorbenen.

Bürgermeister

Jakob Wagner (1830-1835), Johann Jakob Blum (1835-1841), Friedrich Leonhard (1841-1854), Johann Friedrich Vogt (1854-1875), Ernst Friedrich Greiner (1875-1887), Karl Leonhard (1887-1904), Johann Friedrich Gäntner (1904-1919), Wilhelm Arzet (1919-1946), Fritz Trefzer (1946-1974)

Eingemeindung nach Schopfheim

Im Zuge der Gemeindereform in Baden-Württemberg beschloss der damalige Gemeinderat von Enkenstein am 10. Dezember 1973, Verhandlungen mit der Stadt Schopfheim über einen freiwillige Eingliederung des Ortes in die Stadt Schopfheim aufzunehmen. Nach der ersten Aussprache am 21. Dezember 1973 folgte am 20. Januar 1974 eine Bürgeranhörung, welche von der Bevölkerung positiv ausfiel. So konnte am 12. März 1974 der Eingemeindungsvertrag unterschrieben werden, welcher am 1. Juni 1974 in Kraft trat.

Ortschaftsverfassung

Mit Abschluss der Gemeindereform zum 1.1.1975 wurde nicht in allen Teilorten von Schopfheim die Ortschaftsverfassung eingeführt. Wegen der Gleichstellung beschloss der Stadtrat von Schopfheim im Jahre 1984 die Einführung der Ortschaftsverfassung für sämtliche Ortsteile. Dadurch erhielt Enkenstein einen Ortschaftsrat nebst Ortsvorsteher.

Ortsvorsteher

Zum ersten Ortsvorsteher wurde im Jahre 1984 vom damaligen Ortschaftsrat Dieter Meißner gewählt, der dieses Amt bis zum Jahre 1999 ausführte. Von 1999 bis 2009 hat dieses Amt Rainer Strittmatter ausgeführt. Seit dem Herbst 2009 ist nun Klaus Brutschin Ortsvorsteher.

Ortschaftsrat

  • 1984 -1989
    Dieter Meißner, Ernst Brutschin jun., Hans Cremans, Gerhard Doll, Günter Vogt
  • 1989 -1994
    Dieter Meißner, Eugen Bernbach, Gerhard Doll, Ingrid Haas, Kurt Kropf
  • 1994 -1999
    Dieter Meißner, Werner Fischer, Gerhard Doll, Rainer Strittmatter, Frank Hug (bis 1998), Eugen Bernbach (ab 1998)
  • 1999 -2004
    Rainer Strittmatter, Klaus Brutschin, Peter Wagner, Sven Ohoven, Robert Kern
  • 2004 - 2009
    Rainer Strittmatter, Bernd Asal, Sonja Dießlin, Peter Wagner, Klaus Brutschin
  • 2009 - 2014
    Klaus Brutschin, Bernd Asal, Sonja Dießlin, Frank Strittmatter, Christian Doll
  • seit 2014
    Eva Brutschin, Renate Briegert, Manuel Eckert, Silke Radziwill, Frank Strittmatter

600-Jahrfeier

Der 5. und 6. September 1992 geht in die Geschichte Enkensteins ein. An diesem Wochenende feierte man das 600-jährige Bestehen mit einem großen Dorffest. Das ganze Dorf half mit, das Dorf wurde geschmückt und man feierte im Gresger Weg ausgiebig dieses Fest. Der Höhepunkt neben dem Festbankett im Festzelt war am Sonntagnachmittag das Brauchtumsfest. Viele Enkensteiner Bürger hatten sich bereiterklärt, Altertümliches aus Landwirtschaft und Handwerk darzustellen. Unzählige Besucher aus nah und fern vervollgten diese Aufführungen.

Maibergsaal

Die Enkensteiner Bürger hatten nie die Möglichkeit, sich in einem geschlossenen Veranstaltungsraum zu Versammlungen oder Festen zu treffen. Früher gab es im Ort noch zwei Gasthäuser, da war dies noch kein Problem, wobei die Einwohnerzahl auch noch wesentlich kleiner war. Seit Einführung der Ortschaftsverfassung war es der Wunsch des Ortschaftsrates und aller Bürger nach einem eigenen Versammlungsraum. Bis zum Baubeginn des Maibergsaales im Jahre 2001 gab es schon langjährige Vorplanungen an diversen Standorten, jedoch wurde das Vorhaben mehrfach aus finanziellen Gründen oder wegen Problemen bei Grundstücksverhandlungen zurückgestellt. Mit über 2800 Arbeitsstunden hat die Dorfbevölkerung einen großartigen Beitrag an Eigenleistung bei diesem Projekt vollbracht. Der Maibergsaal mit angrenzendem Feuerwehrhaus ist zum Dorfzentrum geworden. (Sehen sie auch die separate Rubrik "Maibergsaal")

Feuerwehrgerätehaus

Mit dem Bau des Maibergsaales und dem damit verbundenen Grundstücktausches wurde vertraglich festgelegt, dass die Feuerwehr beim Maibergsaal ein neues Gerätehaus erhält. Im Jahre 2003 war es soweit. In knapp einjähriger Bauzeit und wieder großartigem Engagement der Bevölkerung (vor allem der Feuerwehrleute) wurde im November 2003 das Gerätehaus bezogen und im Juni 2004 offiziell eingeweiht. (Sehen sie auch die separate Rubrik "Feuerwehr")