Umgestaltung der Innenstadt ist fertig/Harscher: Weitere „Optimierungen“ denkbar

Zartes Grün erblüht in der Innenstadt: Die jungen Zitterpappeln in den hölzernen „Kernen“ zwischen Adler-Kreisel und ehemaligem Bezirksamt treiben schon die ersten Blätter aus.

Mit diesem kleinen optischen Frühlingserwachen keimt bei den Verantwortlichen von Stadt und „Schopfheim Aktiv“ die Hoffnung, dass die Umgestaltung der Hauptstraße zum Zweck der Verkehrsberuhigung in den kommenden Wochen und Monaten auf allgemeines Wohlwollen stößt – aller anfänglichen Kritik zum Trotz.

„Wir sind von dieser Lösung überzeugt“, erklärt Bürgermeister Dirk Harscher nach einem Rundgang zum Abschluss der Umbaumaßnahme, bei dem ihn Tiefbauamtsleiter Bernhard Karle und Manfred Schnell von „Schopfheim Aktiv“ begleiteten.

Die Pflanzgefäße und Sitzmöbel aus Douglasienholz stehen an Ort und Stelle, lediglich die aus Sicherheitsgründen notwendigen weißen Markierungen auf der Straße, die auf die Fahrbahnverengungen hinweisen, fehlen noch. Bis zur offiziellen Einweihung der „neuen Hauptstraße“ am Samstag, 6. Mai, soll nach Angaben von Bernhard Karle aber auch das erledigt sein.

Dass vor allem Autofahrer mit der neuen Situation in der Hauptstraße mitunter noch etwas hadern, aber auch andere sich mit der Möblierung schwer tun, sei zwar durchaus nachvollziehbar, meint der Bürgermeister. Alle müssten sich schließlich erst an die neue Situation gewöhnen. Ihnen allen gilt indes sein „kleiner Appell“, sich doch etwas in Geduld zu üben und abzuwarten, bis die Maßnahme die erhoffte Wirkung zeigt – und den überflüssigen Durchgangsverkehr durch die Innenstadt reduziert.

„Es gibt gute Gründe für diesen Umbau“, betont Dirk Harscher. Stadtverwaltung, Gemeinderat und Einzelhandel möchten die Aufenthaltsqualität im Innenstadtbereich erhöhen, mit der Bepflanzung das Mikroklima verbessern und nicht zuletzt den Fahrradfahrern mehr Freiraum verschaffen. „Andere Städte gehen diesen Weg schon lange“,
so der Bürgermeister.

„Nach 20 Jahren passiert endlich was, das sollten wir jetzt nicht gleich wieder schlecht reden oder gar aufgeben“, zeigt sich auch Manfred Schnell vom Sinn der Umbaumaßnahme überzeugt.

Der ehrenamtliche Manager von „Schopfheim Aktiv“ betont ebenso wie Dirk Harscher, dass Schopfheim trotz der Maßnahme nach wie vor „offen“ sei – auch für die Autofahrer, die in der Stadt tatsächlich etwas erledigen wollen. Ihnen stehen im Zentrum nach wie vor mehr als 100 Parkplätze zur Verfügung.

Dass die „neue Hauptstraße“ mit ihren „grünen Kernen“ nicht auf Anhieb jedem gefällt, kann Bürgermeister Dirk Harscher durchaus akzeptieren. „Wir stellen uns der Kritik, das gehört zur Demokratie“, sagt er und betont zugleich, die aktuelle Anordnung der Pflanz- und Sitzelemente sei „nicht in Stein gemeißelt“. So wie man schon nach den Erfahrungen der ersten Wochen „Feinjustierungen“ (Manfred Schnell) vorgenommen habe, seien auch in Zukunft weitere „Optimierungen“ denkbar.

Dessen ungeachtet gibt es für das Stadtoberhaupt in Sachen Verkehrsberuhigung grundsätzlich kein Zurück mehr: „Wir halten das durch“, versichert Dirk Harscher, „das ist der richtige Weg“.